Die Suche dauert ewig, die Mieten sind überteuert und viele Wohnungen trotzdem in einem schlechten Zustand – dieses Bild bietet sich zahlreichen Studenten bei der Wohnungssuche in Bonn. 1136 Studenten haben zum Beginn des Wintersemesters im Oktober 2016 auf die Zuweisung eines Wohnheimplatzes gewartet. Weitaus mehr versuchen sich auf dem freien Wohnungsmarkt und bekommen dabei einiges geboten, nicht nur im guten Sinne.
Erlebt hat das auch Daniel Stöckle. Der 28-Jährige war neun Monate auf der Suche und hat dabei einige Wohnungen gesehen, in denen er auf keinen Fall leben wollte. In einem Apartment war beispielsweise die Dusche in der Schräge angebracht, sodass es nicht möglich war, normal im Stehen zu duschen. Doch nicht alle haben die Zeit weiterzusuchen, und einige Vermieter nutzen die große Knappheit aus und bieten verschimmelte oder heruntergekommene Wohnungen zu Preisen an, die Studenten selbst mit Nebenjobs kaum stemmen können.
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Die Qualen der Wohnungssuche
"Leider ist immer irgendwer verzweifelt genug und nimmt so eine Wohnung." Doris Kautler, Studentin
Mittlerweile wohnt Daniel in einer Dreier-Wohngemeinschaft in Schwarzrheindorf gemeinsam mit seinen Mitbewohnern Max Scheithauer und Doris Kautler. Die drei verstehen sich gut und wissen ihre helle und geräumige Wohnung zu schätzen.
Doch etliche Wohnungen sind alles andere als wohnlich, vermietet werden sie meist jedoch trotzdem. „Leider ist immer irgendwer verzweifelt genug und nimmt so eine Wohnung“, fasst es die Jurastudentin Doris zusammen. Wer etwas mehr Ansprüche hat oder für sein Geld entsprechend schöne Räumlichkeiten anmieten möchte, ist oft lange auf der Suche.
"Häufig haben die günstigen Wohnungen irgendwo einen Haken, sei es Schimmelbefall, kein eigenes Badezimmer, Dusche im Keller oder eine Gemeinschaftsküche." Nora Meides, Asta Bonn
„Guter Wohnraum ist rar und häufig haben die günstigen Wohnungen irgendwo einen Haken, sei es Schimmelbefall, kein eigenes Badezimmer, die Dusche im Keller oder eine Gemeinschaftsküche“, weiß Nora Meides. Sie berät Studenten beim Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) der Bonner Universität. Viele haben Angst, ihre Wohnung zu verlieren, wenn sie mit den Mängeln an den Vermieter herantreten.
Jürgen Schönfeldt vom Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr kennt die alltäglichen Probleme von Studenten: „Neben den üblichen Themen wie Mieterhöhung, Schimmel und Nebenkosten spielt die Wohngemeinschaft eine besondere Rolle“, so der Experte in Mietrecht. Er rät allen Bewohnern einer WG, im Mietvertrag immer ganz genau festzuhalten, wer aktuell dort wohnt. Würden beispielsweise Namen nicht aus Verträgen gestrichen und diese aktualisiert werden, können die genannten Personen noch Jahre nach ihrem Auszug rechtlich belangt werden. Der Mieterbund vertritt 22.000 Mieterhaushalte in der Region Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und an der Ahr.
Wohnraum in Bonn wird immer knapper
Zahlen zum Wohnen in Bonn
Bonn hat 324.670 Einwohner, 38.043 Studenten an der Bonner Universität und 9000 an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Der Studentenanteil in Bonn liegt damit bei 13 Prozent. Innerhalb der letzten fünf Jahre ist der Mittelwert der Nettokaltmiete in Bonn um 10,47 Prozent gestiegen, im studentischen Wohnen sogar um elf Prozent. In den vergangenen fünf Jahren haben die Durchschnittsmieten jährlich um 2,54 Prozent angezogen. Eine studentische Musterwohnung in Bonn kostet durchschnittlich 487 Euro im Monat, 52 Euro mehr als noch 2010. 1136 Studenten haben zum Beginn des Wintersemesters im Oktober 2016 auf die Zuweisung eines Wohnheimplatzes gewartet, 3600 Wohnmöglichkeiten gibt es für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis, verteilt auf 35 Wohnanlagen. Das Studierendenwerk investiert zur Zeit 22 Millionen Euro. So entsteht ein Wohnheim in der Kaiserstraße, gegenüber der Mensa Nassestraße, und ein weiteres Wohnheim in Auerberg mit 316 Apartments wird saniert.
Quellen: Stadt Bonn, Universität Bonn, HBRS, Studierendenwerk Bonn
Von den 324.670 Einwohnern Bonns ist mittlerweile knapp jeder Siebte Student an der Universität oder Hochschule. Im Dezember 2017 lag die Zahl der Studenten an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn bei 38.043, an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (HBRS) sind es weitere 9000. Jedes Jahr steigt die Zahl weiter und damit auch die Wohnungsknappheit.
"Der Andrang war so groß, dass viele die ersten Tage stundenlang pendeln mussten, oder sogar im Hauptbahnhof genächtigt haben." Nora Meides, Asta
Eine von den 9000 Studenten an der HBRS ist Verena Hoppe. Wenn sie Besuch bekommt, empfängt sie diesen direkt zwischen ihrem Kühlschrank und Lebensmittelvorräten. Denn für einen richtigen Eingangsbereich ist in dieser Ein-Zimmer-Wohnung in Plittersdorf kein Platz. 36 Quadratmeter wollen gut genutzt werden, und so hat der Vermieter den Durchgangsraum zur Küche umgewandelt. Froh ist Verena über ihre Wohnung dennoch. Schließlich gehört sie zu den Studenten in Bonn, die bereits eine Wohnung gefunden haben und diese selbst finanzieren können. Bei dem herrschenden Wohnungsmangel ein echter Glücksfall.
Nora Meides bekommt beim Asta oft mit, wie beschwerlich die Suche bei den meisten verläuft: „Wohnraum für Studenten in Bonn ist Mangelware und wird in jeglicher Art dankbar angenommen.“ Die Folgen: Selbst überteuerte und renovierungsbedürftige Wohnungen werden vermietet, gerade wenn zum Wintersemester im Oktober das Angebot besonders knapp ist. Nicht selten dauert es länger als geplant, eine Wohnung oder Wohngemeinschaft zu finden.
Im Vergleich sind studentische Musterwohnungen im Jahr 2017 in Bonn mit 487 Euro sogar teurer als in Köln (480 Euro) gewesen. Für die Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln und ImmobilienScout24 wurden typische 30 Quadratmeter große Studentenwohnungen verglichen. „Die hypothetische Musterwohnung besitzt eine „normale“ Ausstattung, eine Wohnfläche von 30 Quadratmetern, liegt in 1,5 Kilometern Entfernung zur nächstgelegenen Universität und wurde im Jahr 1995 erbaut“, heißt es in der Studie zum Studentenwohnpreisindex.
„Auch im vergangenen Wintersemester war der Andrang auf Wohnraum wieder so groß, dass viele die ersten Tage stundenlang pendeln mussten, bei fremden Menschen auf der Couch genächtigt haben oder sogar im Hauptbahnhof“, erzählt Meides. Die Gründe sind schnell gefunden – zu wenig Wohnraum für zu viele Menschen und entsprechende Konkurrenz unter den Bewerbern. Wenn ein Interessent mit festem Einkommen eine Wohnung besichtigt, ist die Zusage deutlich gewisser als bei einem Studenten mit Nebenjob und Elternbürgschaft.
Ein wenig einfacher scheint die Suche bei Wohngemeinschaften zu sein: „Je weniger Anspruch man hat, desto eher wird man etwas finden. Aber auch hier sind oft Abstriche zu machen“, fasst Nora Meides zusammen.
WG oder doch lieber allein?
Den wenigsten gefällt es in ihrer Wohnung wohl so gut wie Max, Doris und Daniel in ihrer Dreier-WG in Schwarzrheindorf. Max hat das größte Zimmer in der 80-Quadratmeter-Wohnung. Vom Schreibtisch aus kann der 22-Jährige durch eine große Fensterfront auf den geräumigen Balkon blicken. Auf der anderen Seite der Wohnung haben Doris und Daniel beide Zugang von ihren Zimmern zu einem weiteren, kleineren Balkon. Insgesamt zahlen die drei 1044 Euro warm mit allen Nebenkosten, Strom und Internet.
"Internationale Studenten haben es auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer." Andreas Archut, Pressesprecher Uni Bonn
Wem ein Zimmer in einer WG oder eine Ein-Zimmer-Wohnung zu teuer ist, für den gibt es an den Studienorten Bonn und Rhein-Sieg noch die Möglichkeit, sich auf einen der begehrten Studentenwohnheimplätze zu bewerben. Den Studenten stehen 35 Wohnanlagen mit 3600 Wohnmöglichkeiten zur Verfügung. Wohnen kann in den Wohnanlagen des Studierendenwerks, wer an der Uni Bonn oder der HBRS studiert.
Im Jahr 2016 haben im Oktober allerdings 1139 Studenten auf die Zuweisung eines Wohnheimplatzes gewartet. Besonders Studenten im ersten Semester und Studenten aus dem Ausland sind angewiesen auf den günstigen Wohnraum. Ein 15 Quadratmeter großes Apartment kostet in der Endenicher Allee monatlich 206 Euro, für eine der Drei-Zimmer-Wohnungen mit 51 Quadratmetern werden zwischen 630 und 648 Euro verlangt.
Andreas Archut, Pressesprecher der Uni Bonn, schätzt die Lage für internationale Studenten als besonders schwierig ein: „Während deutsche Studenten oft auf hohem Niveau klagen und es gleichzeitig ablehnen, statt in der Innenstadt, Südstadt, Poppelsdorf und Endenich in den etwas günstigeren Stadtquartieren zu wohnen, haben es internationale Studenten auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer.“ Der Grund: Nicht alle Unterlagen wie Schufa-Auskünfte und Gehaltseinkommen der Eltern sind auf die Schnelle verfügbar und einige Vermieter schrecken vor fremden Kulturkreisen zurück. „Wir würden uns wünschen, dass die Bonner ihre internationalen Gäste mit noch offeneren Armen empfangen würden“, betont Archut.
Teures Wohnen in jungen Jahren
"Manchmal sind es dann 18-Stunden-Tage, aber ich finde es wichtig, selbstständig zu sein." Verena Hoppe, Studentin
Während die Wohnheimplätze der Uni und Hochschule nahezu immer vergeben und die Wartelisten gut gefüllt sind, entstanden in den letzten Jahren einige private Anlagen. Doch: „Diese bewegen sich preislich oft weit oberhalb des Preislimits, das nicht wohlhabende Studenten zahlen können“, sagt Nora Meides.
Ein Beispiel für eine private Wohnanlage befindet sich in Bonn-Duisdorf in der Rochusstraße. „Staytoo“ heißt der Anbieter von mittlerweile fast 1000 Apartments in Bonn, Berlin, Leipzig, Kaiserslautern und Nürnberg. Geworben wird mit einem Rundum-Sorglos-Paket und einer All-in-Miete. Sie beinhaltet Nebenkosten, Strom, Heizung, Wasser und Internet. Die kleinsten Zimmer haben eine Größe von 18 Quadratmetern, das „Double Studio“ ist mit 32 Quadratmetern das größte. Im Gartengeschoss gibt es für alle Mieter ein Fitnessstudio, einen Waschraum, einen Gemeinschaftsraum zum Kochen und Essen und einen weiteren Partyraum mit Kicker und großem Fernseher. Die vollmöblierten Apartments mit eigenem Duschbad und Küche kosten zwischen 449 und 899 Euro.
Wie finanziert man sich in jungen Jahren eine kostspielige Wohnung, einen Wohnheim- oder WG-Platz und bleibt neben der Arbeit überhaupt noch Zeit zum Studieren?
„Ich arbeite nebenbei noch im Beueler Krankenhaus als chirurgisch-technischer Assistent“, erzählt Daniel. „Das ist besonders praktisch, weil ich in ein paar Minuten dort bin und relativ flexibel arbeiten kann, je nach Klausurenphase.“ Max jobbt nebenher bei Samples und bezieht Bafög. Bei Doris‘ Jurastudium gestaltet sich ein Nebenjob schwieriger: „Meine Eltern unterstützen mich finanziell, und seit ein paar Monaten arbeite ich einmal die Woche im Lehrstuhl“, erzählt die 23-Jährige.
Auch Verena arbeitet mehrmals die Woche neben ihrem Bachelor. „Manchmal sind es dann 18-Stunden-Tage, aber ich finde es wichtig, selbstständig zu sein.“ Im Notfall helfen bei ihr die Eltern aus, aber die meisten Kosten für die Wohnung stemmt sie alleine. Stolze 490 Euro kostet die Wohnung mit kleinem Balkon.
Es gibt aber auch einige Studenten, die bei ihren Eltern wohnen geblieben sind, oder weite Strecken zur Uni und Hochschule zurücklegen müssen. „Eine ganze Reihe Studenten pendelt zum Studium bis zu zwei Stunden pro Strecke. Sie wohnen noch Zuhause, weil sie entweder hier nichts gefunden haben oder es sich so ausgesucht haben“, sagt Eva Tritschler, Pressesprecherin der HBRS.
Alternatives Wohnen
"Man lernt über den eigenen Horizont hinauszuschauen und den Alltag aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten." Lisa Meier, Studentin über "Wohnen für Hilfe"
Eine neue Wohnform ist im Vergleich zu WGs und Einzelapartements das Projekt Wohnen für Hilfe. Das Projekt bringt Studenten auf Wohnungssuche mit Menschen zusammen, die Wohnraum zur Verfügung stellen und im Gegenzug Hilfe für ihr tägliches Leben bekommen. Das sind beispielsweise Menschen mit Behinderung, Familien, Senioren oder Alleinerziehende. Mieter und Vermieter lernen sich vor Vertragsabschluss erst einmal kennen und entscheiden dann, ob sich beide Seiten ein Zusammenleben vorstellen können. Die Regeln für die Hilfe sind grob festgelegt: Pro Quadratmeter Wohnraum sollte der Mieter eine Stunde Hilfe monatlich leisten. Das ist die Währung für die Miete, und lediglich anfallende Nebenkosten trägt der Student selbst. Lilian Brandt betreut das Asta-Projekt seit Dezember 2014 und sagt: „Diese Wohnform ist sicher nicht für jeden Studenten geeignet, doch ich bekomme zahlreiche positive Rückmeldungen.“
Viele beschreiben es laut Brandt sogar als ein „Gefühl von zu Hause, entfernt von der eigenen Heimat“. Ausländische Studenten würden sich besonders über den realistischen Einblick in den Alltag einer deutschen Familie freuen, und der kostengünstige Wohnraum scheint für alle ein großes Plus zu sein. Ein besonderes Erlebnis war es auch für eine von Brandt vermittelte Studentin, die bei einer 96-jährigen Dame einzog. „Sie erzählte mir, was für tolle Erfahrungen sie mit ihrer Vermieterin gemacht hat. Dass diese Frau zwei Weltkriege durchgestanden hat und in der damaligen Gesellschaft ganz andere Hürden im Studium und Beruf zu meistern hatte.“ Das Fazit: „So etwas kann man an der Uni nicht lernen.“
Das bestätigt auch Lisa Meier* (Name von der Redaktion geändert), seit vier Monaten wohnt sie bei einer 93-jährigen Bonnerin in Bonn Limperich. „Sie erzählt von vielen Dingen aus ihrem Leben, die ich selbst nicht kennengelernt habe“, sagt die Philosophie- und Anglistikstudentin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Für ein Zimmer mit 17 Quadratmetern zahlt sie 60 Euro monatlich. Zu ihren Aufgaben in der Wohnung gehören alltägliche Aufgaben wie Mülleimer leeren und Laub fegen.
"Wir sind eine Möglichkeit, das Nützliche mit dem Menschlichen und dem Miteinander zu verbinden." Lilian Brandt von "Wohnen für Hilfe"
Einmal wöchentlich bereitet Lisa das Essen zu und hilft spontan, wenn etwas anfällt. Auch anderen Studenten würde sie diese Wohnform ans Herz legen: „Wer offen ist und ein Interesse daran hat, interessante Dinge über die Vergangenheit zu erfahren, für den ist es genau das Richtige. Man lernt über den eigenen Horizont hinauszuschauen und den Alltag aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.“
Das Projekt scheint genau da zu greifen, wo sich in den letzten Jahren die Probleme aufgetan haben: „Es ist für den Student und den Wohnraumanbieter einfach ein Gewinn“, so Brandt. Auf der einen Seite gäbe es viel ungenutzten Wohnraum, auf der anderen Seite würde es nicht nur für Studenten immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Wohnungsnot könne durch Wohnen für Hilfe nicht verschwinden, das sei die Aufgabe der Politik. „Aber wir sind eine Möglichkeit, das Nützliche mit dem Menschlichen und dem Miteinander zu verbinden.“ Schließlich stünde nicht nur der günstige Wohnraum im Vordergrund, sondern auch das soziale Engagement.
Wohnen mit Haustieren
"Eigentlich überall, wo man hinkommt, sind auch viele Studenten." Lilian Grillo, Studentin
Verena, Lilian und Gerry wie auch die Bewohner der Dreier-WG haben eines gemein: Sie haben Haustiere. Kleintiere wie Hamster, Hasen und Fische dürfen Mieter in der Regel ohne Erlaubnis des Vermieters halten, und so nutzen viele die Möglichkeit, nicht ganz alleine in ihren vier Wänden zu leben. In der WG von Max, Daniel und Doris ist die Hundedame Emily von Daniels Freundin ein gern gesehener Gast mit eigenem Hundebett.
Den großen Wunsch nach einem eigenen Hund hatten hingegen Lilian Grillo und ihr Freund Gerry Bender. „Wir haben dem Vermieter gesagt, dass wir die Wohnung nur nehmen, wenn wir auch einen Hund halten dürfen und das im Mietvertrag ergänzt wird“, erzählt die 20-Jährige.
Die 68 Quadratmeter große Wohnung kostet mit allen Nebenkosten rund 900 Euro warm. Kurzer Hand haben sie in der Zwei-Zimmer-Wohnung mit einer zusätzlich gezogenen Wand ein drittes Zimmer geschaffen. Der Weg zur Uni könnte dabei nicht kürzer sein, die Hofgartenwiese ist nur 500 Metern weit entfernt.
Das Leben in Bonn gefällt Lilian und Gerry gut: „In Köln ist es einfach ein Stück weit anonymer“, findet Gerry, der dort seinen Bachelor in Psychologie gemacht hat. Und Lilian ergänzt: „Die Stadt ist schön, besonders das Unihauptgebäude ist toll und eigentlich überall, wo man hinkommt, sind auch viele Studenten.“ Auch Hamster Pippin fühlt sich in seinem großen Gehege direkt neben dem kleinen Wintergarten äußerst wohl. Aber Hamster haben es bei der Wohnungssuche auch nicht ganz so schwer.
Welche Rechte haben Mieter?
Oftmals ist auch Unwissenheit ein Grund, warum junge Mieter mit ihren Mängeln und Problemen nicht an den Vermieter herantreten. Vieles lässt sich laut Jürgen Schönfeldt vom Mieterbund im Vorhinein auf sachlicher Ebene mit etwas Fachwissen klären. Neben der Beratung ist auch die Streitschlichterfunktion des Vereins wichtig: „Bei 11.276 Terminen haben wir im Jahr 2017 lediglich 230 Fälle gehabt, die gerichtlich geklärt werden mussten“, sagt Schönfeldt.
Hier die wichtigsten rechtlichen Infos im Überblick:
Fotos:
Elena Sebening, Benjamin Westhoff, DPA
Video:
Elena Sebening